Sonntag, 4. September 2011

1 Month of Finland

Die Zeit/Time
… scheint mir irgendwie davon zu rennen. Es ist verrückt, dass wirklich schon ein Monat um ist. Ich kann es kaum glauben. Ich habe schon so viel erlebt, aber es fühlt sich immer noch so an, als ob ich gerade erst angekommen bin.
… seems like it’s running away. It’s crazy that one month here is over. I can hardly believe it. I experienced so much, and even though it feels like I just arrived.


Wetter/ Weather
… total verrückt. Von riesigen Schauern, zu strahlenden Sonnenschein inklusive Sonnenbrand, zu bewölkten kalten Tagen. Letztes waren wir Wandern mit der Schule und ich bin so nass geworden, wie nie zuvor in meinem Leben. Wir waren Rudern und wurden von einem mega Schauer erwischt. Danach war es dann plötzlich wieder wärmer, aber immer noch nass.
…totally crazy. From huge rain, to beautiful sunshine including a sunburn, to cloudy, cold days. Lately we were hiking in the woods with my school and I got so wet, I never got that wet in my life before. We were rowing… rowing surprised by rain. Pouring rain.


Die Sprache/Language
… natürlich kann ich Finnisch noch nicht richtig sprechen. Aber ich merke, dass ich schon wirklich viel verstehe. Ich versuche, mir so viele Vokabeln wie möglich zu merken, einfach mehr zu lernen, aber das ist so schwer, weil Finnisch einfach so anders ist als Deutsch. Es ist einfach schwierig einfach mal das „ich“ in einem Satz wegzulassen oder allgemein einfach der/die/das nicht zu haben. Und diese Sprachmelodie, die es einfach nicht gibt. Du redest einfach monoton vor dich hin. Wahnsinn!
… of course I can’t speak Finnish right yet. But I realize that I really start to understand lots of things. I try to remember as much vocabulary as possible, simply to learn more, but that is so hard because Finnish is just so different from German. It’s so hard to just not use “I” in a sentence or in general that you don’t have a “the”. And the “melody” of the language, who actually just not exists. You’re just talking in a monotone way. Crazy!

Die Stadt/the Town/ - Kouvola
… ich mag die Stadt. Ich meine du bekommst dort alles, was du brauchst. Das ist sehr schön für einen, wenn man eher vom Land kommt, und der Weg zum nächsten Laden schon etwas länger ist. Sightseeing muss man in der Stadt nicht so wirklich machen, weil es nicht allzu viel zu sehen gibt (außer vielleicht verrückte Kunstausstellungen und die hässlichste Kirche von Finnland). Die Stadt ist eben noch nicht sehr alt, aber mich stört das nicht. Ich bin gern dort.
…I like the town. I mean, you get everything that you need. That is actually really nice for you if you come from countryside and you are just used to a longer way to the nearest shop. Although you don’t have to do Sightseeing in this town, because there isn’t really much to see (except strange art exhibitions and the ugliest church of Finland). The city is just not really old yet. But I like it to be there.


Schule/ School
… und ich mag eigentlich auch die Schule (die Idee der Schule hier). Sie hat so viel mehr zu bieten, als es meine deutsche Schule hatte. So viele Sprachen, so viele Freiheiten, so viel mehr Platz, einfach man selbst zu sein, und das zu machen, was einem liegt, die Freiheit zu wählen, was man machen möchte. Natürlich muss man dann auch viel mehr für seine Fächer tun, als es in Deutschland üblich war, weil man sein Fach in Deutschland vielleicht nur einmal in der Woche hatte und hier dafür mindestens einmal am Tag.
…and I basically also like school(the idea of school here). There are so much more things, than my German school had. So many languages, so much freedom, just more space to do things you want to do, just to chose what you want. In case you have to do more for the lessons you chose than you had in Germany because you had one subject on time in a week and here probably on subject per day or more.



Leute/People
… nur coole und entspannte Leute bis jetzt. Das ist wohl das, was mir hier am besten gefällt.
…only cool and relaxed people here. That is probably the thing, I like the most here.

Schüchternheit/Shyness
… Okay, Finnen, ihr seid definitiv nicht schüchtern. Kein Stück! Wirklich, bis jetzt habe ich keinen schüchternen Finnen getroffen! Ich weiß nicht, ob das nur hier in Kouvola so ist, aber Schüchtern? Nee?!
…Okay, finnisch people, you are definitly not shy! No way! Until now I haven’t met one shy finnish person. I don’t know if that is just here in Kouvola like that, but shy? No?!

Deutschkentnisse der Finnen/ German Skills of Finns
… sind echt witzig. Sie reichen von „Scheiße“ über „1, 2, 3, Polizei“ zu „Geschicklichkeitsfahrer, wo ich nicht mal wusste, dass dieses Wort in Deutsch existiert.
…are really funny somethimes. They can so things from “Scheiße“ over “1, 2, 3 Polizei” to “Geschicklichkeitsfahrer”, where I didn’t even know that this word exists in German.

Mein Deutsch /My German skills
… ist nicht mehr gut. Ich vertue mich öfter mal und fange dann einfach an Deutsch und Englisch und manchmal noch Finnisch zu mixen.
Dengfisch.
… they start to suck. I often make mistakes and start to mix up German and English and sometimes even with Finnish.
Genfish.


Sport/Sports
… Finnen sind wirklich sportverrückt. Jeder macht hier irgendeinen Sport. Vorzüglich schon die gleiche Sportart seit vielen, vielen Jahren, was dazu führt, dass jeder auch noch super genial in seiner Sportart ist. Schlecht, wenn man so nicht sportlich ist, wie ich es nun mal nicht bin.
… finnish people are really crazy about sports. Everybody does sports. Most people do their special kind of sports for many, many years what makes them really good in their sports. Bad, if you are as not into sports as I am.



Essen/Food
… es ist schon in Ordnung. Aber mir fehlen deutsches Brot und deutsche Brötchen so sehr. Und mir fehlen auch meine „normalen“ Deutschen Essenszeiten sehr. Wie verrückt ist das denn, dass es schon um 11 essen in der Schule gibt, dann nochmal richtig warm essen um halb 5 (Diner) und um 8 oder 9 nochmal was?
… it is pretty okay. But I miss german bred and german rolls. And I also miss “normal” eating times. How crazy is it to eat in school at 11, then Diner at home at half past 4 and again something to eat at 8 or 9.

Schulessen/Schoolfood
… Komisch. Tiia meinte einfach irgendwann mal zu mir: “Okay, iss es einfach. Denk nicht darüber nach und schau dein Essen nicht an.“ Wisst ihr, wie man Spanplatten macht? Ich glaube, das machen die hier mit dem Hühnchen in der Schule. Und am schlimmsten in der Puuro hier…
… Strange. Tiia just said something to me like: „Just put it in your system. Don’t thin of what you eat, and don’t watch you food.” And the worst is the puuro (porridge) in school…

Brei/Porridge – Puuro
… zu Hause in meiner Gastfamilie schmeckt der sehr lecker. Ich freue mich frühs schon richtig, wenn es Puuro gibt. Wieso kriegen die das in der Schule nicht so hin?
… at Home Puuro is really tasty. I am really looking forward to it every morning. Why can’t they manage to get the Puuro like this at school?


Milch/ Milk
… viel zu viel Milch hier. Wieso trink man hier andauernd Milch? Ich glaube die haben Milch hier sogar in Mcdonalds und sonst wo in jeden Restaurant zu jedem Essen. Ich will gar nicht so viel Milch trinken. Wann haben wir in Deutschland denn mal Milch getrunken? Vielleicht ganz vielleicht zum Frühstück und natürlich auf den Cornflakes, aber sonst?
… way to much here. Why do they drink milk all the time here? I think here you could get milk also in Mcdonals and every other restaurant for each meal. I don’t even wanna drink that much milk. When did we ever drink milk in Germany? Sometimes for Breakfast and it was on you cornflakes, but elsewhere?


Piima

… meine Alternative zu Milch. Und mit das einzig richtig Finnische, was ich mag.
… alternative to the milk thing. Probably one of the only Finnish things for meals I like.

Kaffee/ Coffee
… hier gibt es nicht so viel Kaffee, wie ich eigentlich erwartet habe und unglaublich stark ist er auch nicht. Vielleicht nicht ganz so schwarz wie unser Kaffee in Deutschland, aber ansonsten hat sich da nicht so viel verändert.
… not that much as I actually expected and it isn’t even that strong at all. Maybe not that black like German coffee is, but basically quite similar to our German coffee.

Freundetreffen/ Meeting friends
… im Coffeehouse. Es ist verrückt, aber es gab Tag, wo ich wirklich zweimal am Tag dort war. Ich glaube, ich sollte mal herausfinden, ob es noch einen anderen chilligen Ort zum Abhängen gibt.
… at Coffeehouse. It is crazy, but there were days, when I was there twice. I think I should try to figure out if there is another cool place to hang around.


Zur Schule kommen/ Way to school
… Fahrrad oder Bus. Ich habe das mit dem Radfahren ja wirklich versucht, aber ich habe es gehasst und meine Tage haben schon immer total mies angefangen. Nun bin ich aber auf Bus umgestiegen. Zum Glück. Die meisten Finnen fahren selbst mit ihrem kleinen Roller oder Moped zur Schule. Ich will auch so einen kleinen Roller! Führerschein kann man nämlich hier schon mit 15 machen. Ich war ziemlich geschockt manchmal, wenn ich gesehen habe, was für kleine Jungs an mir vorbeigefahren sind.
…by bike or bus. I really tried going by bike, but I hated it. So I changed to bus, luckily. Most finnish students go to school by their little mopeds or stuff. I want that too! Your driving license you could already get with 15, so I was really surprised to see really small boys driving these things.


Einkaufen/ Shopping
… alles verdammt teuer. Schulbücher, wovon man alle 7 Wochen neue kaufen muss, Bustickets, Klamotten, ALLES. Furchtbar!
… everything is fucking expensive. Schoolbooks, which I have to buy all 7 weeks again, Bus tickets, Clothes, EVERYTHING. Awkward!

Sauna
… ich gewöhne mich dran. Ich hatte auch schon viele „ich will in die Sauna!“- Momente.
… I’m getting used to it. There have already been lots of „I wanna go to Sauna now!“- moments.

Freistunden in der Schule/ Off-hours at school
… total nervig, zu blöden Zeiten…
…totally annoying, dumb times…

Handys/Mobile Phones
… jeder Finne ist verrückt nach seinem Handy. Sie benutzen es ständig, Nachrichten, Leute anrufen, Facebook, ständig haben sie ihr Handy in der Hand. Sogar mein kleiner Gastbruder hat schon eins. Ich musste warten, bis ich 14 war, bevor ich eins haben durfte. Auch in der Schule kümmert es keinen, dass man sein Handy die ganze Zeit in der Hand hat.
… Everyone is addicted to his mobile. Finns use it every time. Messages, Calling, Facebook, every time they have their mobile in their hands. Even my little Hostbrother has one. I had to wait until I was 14 before I got one. Even in school nobody cares about if you use your phone all the time.

Schuhe aus/ Shoes off
… zieh einfach immer die Schue aus. Haben wir in Deutschland eigentlich auch gemacht, aber hier ist es noch ein bisschen extremer.
… just put them off. We did that basically too in Germany but here this is a little bit more extreme.


Kaugummi /Chewing Gum
… immer. Finnen brauchen das anscheinend. Auch in der Schule ist das erlaubt, während das in Deutschland immer strengst verboten war.
…everytime. Finns seem to need it. Even in school nobody cares if you eat chewing gum, while it was strictly verboten in Germany.

Heimweh/ Homesickness
… jap. Manchmal.
…yep. Sometimes.

Kulurschock bis jetzt?/Cultureshock until now?
… eigentlich nicht. Ich zittere nur und habe Schluckauf. Austausch ist wie schwanger sein, man isst für 2, wird fett, die Gefühle fahren Achterbahn und manchmal ist einem morgens schlecht. So ist es!
…probably not. I’m just shaking and have hickups. You know, exchange is like being pregnant: you eat for two, you get fat, your feelings go up and down and you are sick in the mornings. That’s it!

Okay, das war’s erstmal von mir hier aus Finnland!
Well, that’s all for now! ;D


So guys! Stay tuned, wait for more! :-)

Erster Schultag

Und letztendlich war es dann auch soweit. Mein erster Schultag in Finnland. Ich war auch hier wieder nicht so wirklich aufgeregt. Okay, vielleicht ein bisschen hibbelig, aber ansonsten ziemlich relaxed. Das einzig Blöde war, dass ich wirklich mit dem Fahrrad zur Schule fahren musste und ich hasse Radfahren wirklich, wirklich, wirklich sehr.
Ich bin mit meinem Gastvater zusammen in die Stadt gefahren, also auch zur Schule. Er hat mich dann bei den Tutoren (Schüler aus der 12. Klasse, die sich um die neuen Schüler der 11. kümmern sollen, weil die Neuen ja „neu“ sind) abgegeben. Die haben mich dann zu der Umkleide gebracht (riesen Raum in der Eingangshalle, kommt jeder ran, aber in Finnland wird ja nicht geklaut) und dann in die Aula, wo der Direktor dann auch eine Rede für die neuen Schüler gehalten hat (es sind 120 Schüler in meinem Jahrgang) und dabei hat er natürlich auch den deutschen Austauschschüler erwähnt. Davor, ich stand wirklich nicht mal 1 oder 2 Minuten in der Aula rum, kam schon einer der Tutoren rüber und hat mit mir gequatscht. Von wegen, die sind so schüchtern die Finnen… :-)
Danach wurden wir dann in unsere Gruppen eigeteilt. Ich bin in 11 D (nein, das ist nicht die Klasse, das ist das „Einschulungsjahr“, die Tutoren sind nämlich 10 und die Abis 09) Es folgte eine Stunde mit unserer Gruppenleiter-Lehrerin Susanna (die Lehrer spricht man hier entweder mit Vornamen oder mit „Lehrer“ an), mit ganz vielen Infos in einer Sprache, die ich nicht verstehe. Aber irgendwie stört mich das nicht so wirklich. Danach hatten wir eine Stunde mit den Tutoren und Kennenlernspielen. Schwierig, wenn man die Sprache der anderen nicht kann, aber ich habe mich ganz gut geschlagen. Dabei haben wir dann auch ein Spiel gespielt, natürlich kenne ich den Namen nicht, aber es ging darum, dass sich einer in die Mitte stellt und etwas sagt wie: „ich habe eine Katze“ und jeder der eine Katze hat, steht auf und wechselt den Platz. Irgendwann stand dann ein Mädchen in der Mitte und sagte: „Ich bin finnisch“ und ich dachte: „Boar, ach komm schon!“ xD
Aber gut ging der Tag dann auch weiter. Beim Essen war ich natürlich auch nicht allein, was auch daran liegen könnte, dass ich wohl mit jedem geredet habe, der mir über den Weg gelaufen ist. Ich denke, ich habe mich dabei schon so leicht mit ein paar Leuten angefreundet, mit denen ich jetzt auch viel mache.
Insgesamt habe ich mir den ersten Schultag eigentlich schlimmer vorgestellt. Ich meine, ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mir vor Angst oder Aufregung gleich in den Hose mache :-) Wirklich, es ist einfach alles von Anfang an sehr gut gelaufen.
Freitag hatten wir dann die ersten Stunden Geschichte und Englisch. Geschichte ist wahrscheinlich richtig interessant, aber ich verstehe es ja nicht. Englisch macht Spaß. Obwohl ich erst dachte, dass ich in Kunst gelandet bin, weil die Lehrerin meinte: „Benutzt eure Phantasie, was könnte dieses Bild sein, …wie geht diese Geschichte weiter?!“ Da wusste ich aber noch nicht, dass Kunst noch viel „schlimmer“ ist :-) Eigentlich sollten wir dann auch noch Mathe haben, aber die Tutoren haben uns mit neuen Team- Spielen überrascht, nach denen wir nach Hause gehen durften (ich mag die Tutoren irgendwie :-) ) Anschließend war ich dann noch mit einem Mädchen aus meiner Klasse im Park, nur eine Stunde lang reden und rumsitzen.

So, das erst mal dazu…

Stay tuned guys! :-)

Samstag, 3. September 2011

Gastfamilie - die ersten Tage

Also, wie schon gesagt, wir sollten gleich auf dem Seminar unsere Gastfamilien kennenlernen.
Ob ich aufgeregt war? Keine Ahnung... Denn ratet wer geheult hat? Ja, ich. Wie immer eigentlich. Und das auch nur, weil sie uns nacheinander aufgerufen und in eine Schlage gestellt haben und nach und nach meine Freunde gegangen sind. Aber irgendwann war ich dann auch dran.
Dann stand meine Gastfamilie vor mit und weil ich nicht wusste, wie ich sie begrüßen soll, habe ich ihnen einfach mal die Hand gegeben. Sie haben einen super lieben Eindruck gemacht (sie sind auch super lieb) und meine Gastbrüder sind auch gar nicht schüchtern. Nachdem wir uns nun also das erste Mal gesehen hatte, sind wir in die Cafeteria gegangen und haben dort Kaffee getrunken und Kekse (ich glaube Oreo-Kekse xD) gegessen.
Es dauerte nicht lange, da hatten wir auch schon meinen Koffer geholt und saßen im Auto auf dem Weg in mein neues Zuhause. Unangenehmes Schweigen gabe es auf der Fahrt auch nich. Meine Gastbrüder haben die ganze Zeit irgendwas erzählt und mein Gastvater hat mir die Gegend erklärt.
Als wir dann angekommen waren, wurde mir erstmal das Haus erklärt, was irgendwie klein, aber doch ausreichend und eigentlich ganz niedlich ist. Und dann folgte etwas zu Essen, also nur so ein kleiner Snack, und dann empfand ich es an der Zeit, Gastgeschenke zu verteilen. (DIe Bildbände sind übringes DOCH gut angekommen.Schoki und so auch) und wir haben sogar gleich mal ein kleines Spiel ausprobiert. Danach gab es nochmal was zu essen, wir haben noch ferngeschaut und dann ging es erstmal ins neue Bettchen---
Am nächsten Tag gab es erst mal Puuro zum Frühstück, und DER SCHMECKT HIER!
Danach sind wir ein bisschen in die Stadt gefahren, haben ein bisschen Sightseeing gemacht... Okay, nicht wirklich Sightseeing, aber naja. WIr waren dann noch beim Chinesen Essen und Abends noch Schwimmen, und so ging das erste Wochenende mit meiner Gastfamilie doch sehr gut zu Ende.